Ein Trend aus Japan, der guttut: Waldbaden
Auf einer Wanderung hörte ich diesen Begriff zum ersten Mal: Waldbaden. Auf japanisch heißt es Shinrin Yoku, und aus Japan kommt die Idee. Der Wald hat heilsame Kräfte und wird durchaus, längst nicht mehr nur in Japan, zur Heilung eingesetzt. Dort wird auch an der „Waldmedizin“ geforscht, aber auch ohne Wissenschaft können wir spüren, wie gut uns der Wald tut.
Der Wald ist unser Ursprung
Ursprünglich gab es auch hier Urwald. Doch die Menschen lebten vom Holz und brauchten Anbaufläche. Sie rodeten, forsteten wieder auf, rodeten wieder, forsteten wieder auf. So gesehen gibt es in Deutschland viele Wälder, doch in dem Sinne hatten über den Lauf der Jahrhunderte immer die Menschen ihre Hände im Spiel.
Was zeigt, wie wichtig der Wald für uns ist. Stets hat er uns begleitet und wir waren verbunden mit ihm. In den meisten Märchen kommt irgendwo der Wald vor. Der Wald ist unsere Verbindung zu unseren „Wurzeln“
Wald entschleunigt
Wenn wir in den Wald gehen, ist die ganze Atmosphäre plötzlich anders. Die Geräusche aus dem Straßenverkehr werden durch die ganzen großen und kleinen Pflanzen geschluckt. Wir hören stattdessen die Geräusche der Natur. Die grüne Farbe, in die wir eintauchen, hat einen positiven, beruhigenden Effekt. Sie wird sogar gezielt in der Medizin eingesetzt, weil sie einen positiven Effekt auf die Psyche hat.
Die Luft ist unter all den Bäumen und Pflanzen frisch, feucht und rein. Sie ist eine Wohltat für unsere Atemwege. Sogar das Immunsystem wird im Wald gestärkt. Pflanzen kommunizieren über Duftstoffe. Atmen wir diese ein, steigert sich die Anzahl der Killerzellen nachhaltig.
Wie geht Waldbaden?
Damit das mit der Immunabwehr funktioniert, reicht es nicht, mal eben in der Mittagspause in den Wald zu gehen. Es ist besser, eine lange Wanderung einzuplanen. Dafür wird man belohnt, denn das Immunsystem bleibt für längere Zeit resistenter. Eine Wanderung ist nicht nur für das Immunsystem gut. Sie ist ein willkommener Ausweg aus dem hektischen Alltag, für den man nicht mal bezahlen muss.
Man muss nicht immer im Stechschritt wandern. Vielmehr geht es darum, wenn man möchte, sich achtsam treiben zu lassen und zu schlendern. Aber das kann jeder machen, wie sie/er es schön findet. Wandergruppen finden sich für jede Stadt im Internet. Wenn man daran Interesse hat, nicht allein zu gehen, lernt man Menschen kennen, von denen man Neues lernen kann. So wie ich dadurch zum ersten Mal vom Waldbaden gehört habe
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