Ein verheißungsvoller Geruch liegt in der Winterluft
Jedes Mal, wenn ich von der Schreibgruppe komme, laufe ich abends noch dort in der Gegend herum. Gegen 20:30 gehe ich los und komme kurz darauf beim Velodrom an. Um das Velodrom und die Schwimmhalle herum ist eine hoch angelegte Rasenfläche mit Apfelbäumen, dazwischen wie zwei in den Boden eingelassene UFOs die beiden Hallen, eine eckig, eine rund.
Die Fläche erreicht man von der Straße aus über steinerne Treppen. Auf einer Seite führt dazwischen auch eine Rampe im Zickzack hoch, die als Übungsplatz für Parcours genutzt wird. Ich gehe also regelmäßig abends dorthin. Aber es ist nicht immer dasselbe. Jedes Mal ist irgendetwas anders, auch in der dunklen Jahreszeit.
Diesmal liegt eine Verheißung in der Luft. Es ist ganz dunkel; dafür, dass noch ein letztes bisschen Blau am Himmel ist, ist es trotz Zeitumstellung noch zu früh im Jahr. Es ist auch kalt. Kein erkennbarer Unterschied zum Winter. Kein besonderer Geruch. Trotzdem wirkt es diesmal anders hier. Belebter. Die Menschen beginnen, sich auf der Straße zu unterhalten. Es scheinen mehr unterwegs zu sein und sie haben nicht mehr nur das Ziel, von A nach B zu kommen. Wie eine Ahnung liegt ein Vorbote des Frühlings und des Sommers in der Luft. Eine innere Stimme, die sagt, dass es bald wieder losgeht.
Auf der hohen Rasenfläche weht Wind und ich ziehe mir die Kapuze über die Mütze. Dann sehe ich mir die Skyline der Stadt und den (nicht so ganz)schwarzen Himmel an, an dem dunkle Wolken zu sehen sind. Bald wird es nicht mehr abends dunkel sein.
Ich wünsche Euch schöne Ostern und dass Ihr Zeit findet, zwischendurch zu Stadtköniginnen oder Stadtkönigen zu werden!