Frühlingsblüten riechen so gut!
In meiner Freizeit schreibe ich. Um die Hintergründe meiner dystopischen Kurzgeschichte auszuarbeiten, verließ ich den angestammten Treffraum meiner Schreibgruppe an dem Abend, um draußen Inspirationen zu sammeln. In der Gegend gibt es viele Hochhäuser, da würde es schon eine karge Ecke geben, die mit grauen Fassaden meine Fantasie anregen sollte. Stattdessen schwebte mir eine blumige Duftwolke entgegen.
Überall blühte es, die Sonne schien, Kinder spielten, so richtig dystopische Stimmung kam nicht auf. Auch nicht, als ich auf der Suche nach einem geeigneten Ort von Baum zu Baum ging und an den Blüten roch. Ich kehrte mit den Worten „draußen ist es einfach zu schön zum Schreiben“ in den Raum zurück.
Es ist interessant, dass wir in Deutschland schon vielerorts das Kirschblütenfest der Japaner übernommen haben, dabei haben wir unsere eigenen Blüten. Fliederduft erfüllt die Luft. Und diese Pflanze steht überall. Selbst wenn ich mit einer Schiene am kaputten Fuß runterhumpele, um den Biomüll wegzubringen. Bei so was will man ja eigentlich so richtig schön schlecht drauf sein, doch dann weht mir von den Mülleimern her Fliederduft entgegen, weil Fliederbäume neben dem Müllkäfig stehen und vor sich hinduften.
Und nicht nur Flieder, ich rieche gern an allem, was blüht. Es riecht unterschiedlich, auch unterschiedlich zart. Da bin ich sehr neugierig. Die Menschen auf der Straße sehen mich dabei und machen es mir nicht nach. Vielleicht später, heimlich. Oder sie denken, ich hätte eine Schraube locker. Aber es riecht doch so gut!
Könnt Ihr auch Eure Nasen nicht raushalten (aus den Blüten)? Woran riecht Ihr am liebsten?